Warum wir uns gegen die weitere Bio-Zertifizierung unserer Manufaktur entschieden haben

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Liebe Kräuter- und Tierfreunde

.sicher ist Euch aufgefallen, dass wir unsere Bio-Zertifizierung nicht mehr erneuert haben und somit auch die Bezeichnung "BIO" für unsere Produkte nicht mehr verwenden dürfen. Das heißt zwar nicht, dass wir nur noch konventionelle Kräuter verkaufen, aber wir dürfen auch die als Bio eingekauften Kräuter nicht mehr als Bioprodukte anbieten.

.Wir tragen uns aber tatsächlich auch schon länger mit dem Gedanken, vom Bio-Zertifikat Abschied zu nehmen. Die Gründe dafür wurden allerdings in den letzten beiden Jahren schwerwiegender, denn meistens sind Bio-Produkte teurer als die konventionell hergestellten Produkte.

Die Gründe dafür wurden allerdings in den letzten beiden Jahren schwerwiegender, denn meistens sind Bio-Produkte teurer als die konventionell hergestellten Produkte.

Viele unserer Kunden bestätigten uns in diesem Zusammenhang, dass sie mehr Wert auf einen günstigeren Preis, als auf ein biozertifizites Produkt legen, weil die allgemein höheren Lebenshaltungskosten sie zur Sparsamkeit animieren.

Wir haben dafür absolutes Verständnis - auch wir überlegen, wo wir sparen können, ohne dass wir von unseren Grundsätzen abweichen müssten, denn wir wollen unseren Kunden nicht immer wieder Preiserhöhungen zumuten, um die gestiegenen Transport- und Rohstoffkosten zu kompensieren. Wir alle lieben unsere Tiere und sie und ihre Gesundheit sind uns wichtig. Wir alle investieren gerne in gesundheitsfördernde Mittel und in gesundes Futter.

Allerdings fiel uns auf, dass die Nachfrage nach unserem Bio-Hanfsamen geringer geworden ist. Unsere "Hanfkunden" erklärten uns auf unsere Nachfrage, dass sie von der gesundheitsfördernden Wirkung unserer Hanfsamen absolut überzeugt sind, aber sich nach günstigeren Angeboten umschauen mussten, denn "Hanf ist Hanf" und bevor man ganz auf die Hanffütterung verzichtet, entscheidet man sich doch eher für den günstigeren, konventionellen Hanfsamen. Wir verstehen das. Trotzdem verlieren wir ungern Kunden.

Darum überlegten wir auch schon länger, ob wir auch die günstigeren, konventionellen Hanfprodukte anbieten sollen.

Bio - besser oder nur Teurer?

Wer jedoch gleiche Produkte in Bio und Konventionell anbietet, muss gemäss EU-Richtlinien auch zwei Lager nutzen, um Verwechslungen auszuschließen. Bislang hatten wir Produkte entweder in Bio oder in Konventionell - da gab es kein Risiko einer Verwechslung..

Bei unserer letzten Bio-Kontrolle wurde uns aber auch die Auflage gemacht, alle Bio-Produkte getrennt von den konventionellen Produkten zu lagern - obwohl es kein Produkt bei uns gibt, dass wir in Bio und in Konventionell anbieten. Für uns hätte das größere Umbaumaßnahmen erfordert und im Zuge der Überlegung, dass eben auch das BIO-Zertifikat jedes Jahr mit hohen Kosten verbunden ist, die sich dann auf die meist eben auch schon teureren Produkte niederschlagen, fragten wir uns, ob unsere Kunden wirklich zwingend BIO kaufen wollen..

Gefahr durch Pestizide in Lebensmitteln oder Futtermitteln: Ist nur BIO sicher?

Tatsächlich garantieren unsere Großhändler nämlich auch für die Unbedenklichkeit und die Sicherheit aller verkaufter Lebensmittel im Bezug auf Schadstoffe, respektive Pestizidrückstände auch bei den konventionellen Produkten, denn alle Lebens- und Futtermittel der EU werden regelmäßig auf ihren Schadstoff-/ Pestizidgehalt überprüft. Es darf kein Lebens- oder Futtermittel in den Handel gelangen, welches den sogenannten Rückstandshöchstgehalt überschreitet.

Im Übrigen werden im Zuge dieser Rückstandsprüfungen auch Bio-Produkte getestet und auch hier finden sich immer wieder geringe Gehalte an Schadstoffen, die zwar im Rahmen der Zulassung ebenfalls unbedenklich sind, aber auch ein Biozertifikat kann nicht verhindern, dass Pestizide in den Boden oder ins Grundwasser gelangen oder im Regenwasser vorkommen. Ganz sicher ist aber, dass alle Lebens- und Futtermittel unbedenklich für die Gesundheit sind - egal, ob sie aus Bio oder aus konventionellem Anbau stammen.

Eine wirkliche Gefahr in Lebensmitteln sind somit nicht die Pestizidrückstände, die sich immer innerhalb des Grenzwertes bewegen, sondern Bakterien und Pilze, die Lebens- und Futtermittel befallen können - sowohl die konventionellen, als auch die Bio-Produkte. Das passt auch zu den Aussagen unserer Kunden, die uns auch schon berichteten, dass beispielsweise das Bio-Brot schneller schimmelt, als konventionelle Backwaren.

Bio ist teurer, weil es besser ist?

Wenn sich die Qualität am Preis misst, müssten Bio-Produkte definitiv besser sein, als die konventionell hergestellten, vergleichbaren Produkte, denn man bezahlt ja schließlich mehr und kann dafür auch mehr erwarten - oder?

Die Frage glauben wir inzwischen beantworten zu können, denn mit Bio ist in erster Linie verbunden, dass es Kontrollbehörden gibt, die darauf achten, dass die Voraussetzung zum Erhalt des Bio-Zertifikats erfüllt wird. Jede Überprüfung kostet den Erzeuger der Bio-Produkte teures Geld und diese Kosten muss er auf seine Preise umschlagen, um seinen Gewinn nicht extrem zu schmälern und schlussendlich zum Selbstkostenpreis zu arbeiten. Im Grunde ist es wichtig, dass die Biozertifizierung nicht "verschenkt" wird, sondern regelmäßige Kontrollen stattfinden. Allerdings sind diese Kontrollen nicht standardisiert - je nach Kontrolleur fallen die Voraussetzungen mal strenger, mal weniger streng aus. Das macht es schwer, den Bio-Standard zu definieren und daran die Qualität der Produkte fest zu machen.

Aber die Kosten für die Kontrollen verteuern den Preis der Herstellung von Bio-Produkten. Dabei schmälert der Bio-Erzeuger sowieso schon den möglichen Ernte-Ertrag, denn er muss auf die wachstumsfördernden Dünger verzichten, sät nicht so dicht ein, wie das beim konventionellen Anbau üblich ist und muss mit Beiwuchs leben, der den angesäten Pflanzen den Platz, die Nährstoffe und das Wasser streitig macht.

Insofern ist der höhere Preis für die Bio-Produkte sicher gerechtfertigt, weil jeder Erzeuger von seiner Arbeit leben können muss, aber dieser höhere Preis sagt trotzdem erst mal gar nichts über den gesundheitlichen oder lebensmittel- respektive futtermitteltechnischen Wert der Bio-Produkte aus. Lohnt es sich also wirklich, den höheren Preis für Bio-Produkte zu bezahlen, wenn in erster Linie der Wert als Lebens- oder Futtermittel im Vordergrund steht?

Wirk - und Nährstoffe: Punktet BIO vor Konventionell?

Im Bezug auf Nährwerte und gesunde Inhaltsstoffe sind die konventionellen Lebens- und Futtermittel den Bioprodukten ebenbürtig. Laut Studien lassen sich so gut wie keine Unterschiede feststellen - die sind dann eher in der Bodenqualität, der Düngung und dem Wetter geschuldet, denn wieviel Wirkstoff und Nährwert eine Pflanze enthält, schwankt je nach Anbaugebiet, Ernährung der Pflanzen, Regenintensität und Sonnenstunden..

Im Bereich der Aminosäuren sind konventionelle Lebens- und Futtermittel den Bioprodukten sogar überlegen - das liegt am stickstoffhaltigen Dünger, welcher nicht nur das Wachstum der Pflanzen anregt, sondern auch als Baustein für Proteine gilt.

Ist BIO besser fürs Klima?

Ein großes Plus des biologischen Anbaus von Pflanzen ist ganz sicher, dass auf mineralischen Dünger und Unkrautvernichtungsmittel verzichtet werden muss - das ist definitiv gut fürs Klima..

Allerdings wachsen in der Folge auf den Feldern auch Beipflanzen und auf diesen Stellen gedeihen dann eben auch die Anpflanzungen nicht. Der Ertrag wird zusätzlich dadurch geschmälert, dass auf mineralische Dünger verzichtet werden muss und die Pflanzen dadurch nicht so gut wachsen. Auch die Bepflanzung der Felder darf nicht so dicht sein, wie im konventionellen Anbau. Das bedeutet: Der Bio-Bauer hat im Vergleich zum konventionell anbauenden Bauer bei gleicher Fläche weniger Ertrag - das verteuert zum einen die Produkte. Zum anderen wird der Ertragsverlust dann eben auch häufig durch das Bepflanzen von größeren oder mehr Flächen ausgeglichen und das bedeutet: Biobauern benötigen mehr Fläche für dieselbe Menge Ertrag. Das führt indirekt zu höheren CO2-Emissionen, so das Ergebnis verschiedener Studien, die die Klimaeffekte pro Tonne Ertrag messen.

Um den gestiegenen Bedarf an Bio-Produkten zu decken, respektive weil viele Pflanzen nicht in Deutschland gedeihen, werden viele Bio-Produkte aus dem Ausland importiert und dadurch fallen zusätzliche Emissionen an die man streng genommen auf die Gesamtbilanz ökologisch erzeugter Produkte draufschlagen muss.

Darum kann also die Pflanze, die auf heimischem Boden unter einem Folientunnel wächst, hinsichtlich Energie- und Ressourcenverbrauch im Zweifel vorteilhafter fürs Klima sein, als das Bioprodukt aus dem Ausland.

Kein BIO - weniger Sicherheit und Qualität?

Für Euch, unsere geschätzten Kunden bedeutet unser Abschied vom Bio-Zertifikat also keinesfalls, dass Ihr nun mindere Qualität bei uns kauft - und auch nicht, dass unsere Produkte nun vielleicht durch den Anbau mit Düngemitteln oder den in der Landwirtschaft verwendeten Pflanzenschutzmitteln schadstoffbelastet sind, denn...

...alle Lebens- und Futtermittel der EU werden regelmäßig auf ihren Schadstoff-/ Pestizidgehalt überprüft. Es darf kein Lebens- oder Futtermittel in den Handel gelangen, welches den sogenannten Rückstandshöchstgehalt überschreitet. Nach wie vor schicken wir auch regelmäßig Produktproben zur Analyse und kaufen immer nur zugelassene und geprüfte Lebens- und Futtermittelqualität.

Wir werden auch weiterhin die Bio-Produkte unserer Lieferanten wie beispielsweise unseren Hanf kaufen, die uns mit ihrer hohen EU-Qualität überzeugt haben, aber wir werden sie nicht mehr als Bio-Produkte anbieten dürfen, weil uns nun dazu die Zertifizierung als Bio-Handel fehlt.

Euer Vorteil dabei ist, dass wir dennoch die Preise an die meist günstiger angebotenen konventionellen Produkte anpassen - Ihr also die gewohnt hohe Qualität zu einem günstigeren Preis einkauft.Deshalb haben wir unsere Hanfpreise bereits heruntergesetzt.

Wir wollen mit unserem Entscheid gegen das Bio-Zertifikat keinesfalls unseren hohen Qualitätsstandard in Frage stellen, sondern vor allem hohe Kosten für den "Behördenkram" und kostspielige Umbaumaßnahmen sparen, die weder Euch, noch uns einen Vorteil bringen, sondern nur die Produkte verteuern. Uns ist es dabei vor allem wichtig, dass uns unsere Kunden treu bleiben können und nicht nach günstigeren Angeboten schauen müssen, um ihren Tieren gesundheitsfördernde Kräuter und pflanzliche Produkte zu füttern ... und dass wir vielleicht sogar den einen oder anderen Kunden zurück gewinnen, dem die Bio-Qualität zu teuer war und der nun bei Mitbewerbern günstigere konventionelle Produkte einkauft.

Bio sagt nicht zwingend etwas über den gesundheitsfördernden Wert eines Nahrungsmittels aus - als Beispiel Hanf

Allerdings müssen wir zum Schluss nun doch die Beurteilung im Bezug auf den Hanfsamen revidieren: Hanf ist tatsächlich und leider nicht gleich Hanf. .

Und das hat im Grunde nichts mit Bio oder konventionellem Anbau zu tun, sondern mit der Hanfqualität an sich. Entscheidend ist der Ölanteil im Hanfnüsschen und dass der Keim die Außenhülle auch füllt und man nicht viel Schale kauft. Nur so sind die wertvollen Nährstoffe, welche die Hanfnuss bieten kann, auch wirklich darin enthalten.

Beim "Billighanf" sind diese Inhaltsstoffe, welche die Hanfnuss so wertvoll macht, in der Regel nur in geringer Menge enthalten, denn das "Wertvolle" sitzt im Keim und nicht in der überproportionierten Schale - die auch mit einem Biozertifikat nicht wertvoller wird.

Genau das ist für uns der springende Punkt: Bio sagt nicht zwingend etwas über die gesundheitsfördernde Qualität eines Produktes im Bezug auf seinen Wert als Nahrungsmittel aus. Wir legen aber Wert auf eben diese gesundheitsfördernde Qualität unserer Produkte, auf einen hohen Nährwert und Wirksamkeit. Dafür stehen wir - auch ohne Biozertifikat.

Wir wollen für Euch und Eure Tiere da sein. Mit ganzem Herzen, mit unserem Fachwissen, unserer Erfahrung, unserer Begeisterung für die Naturheilkunde, unserem Mitgefühl und unserer Liebe zu den Tieren, deren Wohlbefinden unser und Euer Streben ist.

Mit den besten Wünschen für Euch und Eure Tiere,

Eure Kräuterbine und das Team von Kräuterbines Manufaktur

 

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