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Tips zur Kräuterfütterung
Haltbarkeit von Kräutern - zum Fachartikel → Anwendungsarten von Kräutern - zum Fachtext →Liebe Kräuter- und Tierfreunde
immer wieder werden wir gefragt, ob die Kräuter und Kräutermischungen von den Tieren problemlos angenommen werden, respektive ob Hunde, Katzen, Kaninchen, Meerschweinchen, Schafe, Ziegen, Vögel und Pferde die Kräuter gerne mögen.
Ihr könnt Euch denken, dass die Frage nicht immer so pauschal mit Ja beantwortet werden kann, denn uns wird häufig von Kunden berichtet, dass ihre Hunde ihr Futter mit der Kräuterwürze noch lieber mögen und wir bekommen auch Anfragen von Hundebesitzern, die uns um Rat bitten, weil ihre Fellherzen mit den Kräutern im Futter zu mäkeln beginnen.
Auch unsere Tiere sind im Bezug auf ihre Begeisterung für Kräuter ganz unterschiedlich. Darum wird auch bei uns gerne mal mit "Leckermachern" experimentiert und grundsätzlich schleichen wir neue Futterzusätze auch immer langsam ein, damit sich unsere Tiere an den neuen Geruch und Geschmack gewöhnen können.
Schleichend an Kräuter gewöhnt – für die Zukunft damit verwöhnt!
Diesen Rat, Veränderungen der Futterzusammensetzung immer langsam und schleichend vorzunehmen, möchten wir auch an Euch weitergeben.
Einschleichen bedeutet, dass man nicht gleich die für das jeweilige Tier empfohlene Dosis füttern sollte, sondern mit einer „3-Finger-Prise“ der Kräuter Mischung beginnt, um das Tier an den veränderten Geruch und Geschmack seines Futters zu gewöhnen, denn unsere Fell- und Federherzen sind eben meistens Gewohnheitstiere, denen jeder fremde Geruch und jeder Geschmack, den sie noch nicht kennen, erst mal suspekt ist.
Riecht und schmeckt das Futter aber nur minimal anders, dann siegt meist doch der gesunde Appetit über die Argwohn und die geringe Dosis wird problemlos mit dem Futter aufgenommen. Auch wenn der Anteil der Kräutermischung in der Mahlzeit dann langsam von Tag zu Tag größer wird, bis die Tagesportion des Kräuterzusatzes erreicht ist, wird das beim langsamen Einschleichen der Kräuter in den seltensten Fällen zum Akzeptanzproblem, denn das Tier hat sich dann bereits an den veränderten Geschmack und Geruch seines Futters gewöhnt.
Trotzdem gibt es natürlich auch ganz speziell geruchs- und geschmackssensible Tiere oder solche, die Veränderungen im Futter nicht tolerieren.
Dann muss man erfindungsreich werden.
Grundsätzliches für die Pferdefütterung
Bei Pferden haben wir in der Regel das geringste Problem, denn sie sind Pflanzenfresser und würden sich in der freien Natur – wäre ihr Freiheitsdrang nicht von Koppelzäunen begrenzt – ausschließlich von Gras, Kräutern, Rinden und Wurzeln ernähren – übrigens auch von solchen Pflanzen, die wir als unangenehm bitter oder scharf empfinden, denn die Geschmackssensoren der Pferde reagieren auf Bitter und Scharf nicht wie die eines Menschen – Pferde orientieren sich eher am Geruch einer Pflanze (weshalb sie Ingwer meist problemlos auch in höheren Dosen fressen, wenn man den zitronigen Geruch mit eingeweichten Heucobs mildert).
Natürlich stehen Algen oder das Fleisch von Grünlippmuscheln nicht unbedingt auf dem Speisezettel der ursprünglich in der Steppe lebenden Pferde, aber gemischt mit eingeweichten Karotten- oder Rote Bete-Chips lassen sich meist auch die mäkeligen Pferde überzeugen, dass gesund auch lecker sein kann. Wobei Kärotten und Rote Beete leider auch nicht für alle Pferde als "Leckermacher" geeignet sind. Um beispielsweise den stoffwechselempfindlichen Pferden die Gewöhnung an den neuen Zusatz im Futter leichter zu machen, empfehlen wir etwas eingewichten Apfeltrester - der enthält kaum mehr Zucker und Stärke, weil das süße Fruchtfleisch sowie der ebenfalls süße Saft entfernt wurden und so nur noch die Schalen und Kerngehäuse übrig bleiben. Unsere Pferde lieben den Apfeltrester nicht nur, sondern profitieren auch noch von all dem Guten, was bekanntlich beim Apfel in der Schale steckt. Allem voran sei das Pektin genannt, das für eine gesunde Darmflora sorgt.
Kräutermischungen können neben der direkte Gabe in frischer oder getrockneter Form auch als Aufguss über das Futter verabreicht werden. Nach meiner Erfahrung wurden sie am Besten angenommen, wenn wir sie in feine Melasseschnitzel gaben, diese dann mit dem kochenden Wasser übergossen und anschließend abgedeckt mindestens 30 Minuten ziehen und quellen ließen, bis sie auf handwarme Temperatur abgekühlt waren und die Pferde sie fressen konnten.
Hierbei sollte beachtet werden, dass nicht jede Krautart kochend heißes Wasser verträgt. Manche Pflanzen enthalten wertvolle Schleimstoffe oder ätherische Öle. Sie vertragen keine Hitze und müssen mehrere Stunden in kaltem Wasser ziehen. Andere Kräuter wie beispielsweise Schachtelhalm müssen 20 Minuten köcheln, bis sie ihre Inhaltsstoffe freisetzen.
Manche Kräuter können bei wählerischen Pferden zur Futterverweigerung führen. Hier kann man entweder Traubenzucker oder Honig unter den Auszug oder das Futter mischen. Bei Ingwer hilft meist, ihn unter Apfelmus zu rühren, um ihn den Pferden schmackhaft zu machen.
Für den anspruchsvollen Hund: Fleischeslust mit Kräuterwürze
Obwohl Hunde eigentlich Carnivoren sind und sie noch über 90% ihrer Gene mit dem Wolf verbinden – auch wenn viele Rassen oder Mixe ihrem Urahnen optisch kaum noch ähnlich sehen – gehört auch pflanzliche Kost zu ihrer ausgewogenen und gesunden Ernähung. Für die Barfer unter den Hundebesitzern ist es auch vollkommen normal, ihren Hundefreunden Kräuter unter die Fleischmahlzeit zu mischen – für ihre Fellherzen ist es darum auch nicht ungewöhnlich, wenn es aus ihrem Napf würzig herbal durftet und darum nehmen sie auch die Kräutermischungen in der Regel problemlos an.
Wenn Hunden die Fütterung von pflanzlichen Futterzusätzen eher fremd ist, raten wir meist dazu, die Kräutermischungen erst einmal nicht unter das Hauptmahlzeit zu mischen, damit der Hund nicht sein ganzes Futter verweigert und es schlussendlich in der Mülltonne entsorgt werden muss. Wir empfehlen dann, die Kräuter entweder
- in Joghurt, Kefir, Hüttenkäse oder Quark zu rühren und den eventuell zusätzlich mit Lachsöl (unsere Hunde liebten Quark mit Best-Condition-Öl und einem Eigelb) zu verfeinern,
- ein wenig Pansenmehl unter zu mischen, sodass der Kräutergeruch überdeckt wird Kräuterpralinen zu formen, indem man die Kräuter mit etwas Pansenmehl, Leberwurst, Schaffett oder Kokosöl (bitte keinen Honig zur Wurmkur geben, denn Würmer ernähren sich von Stärke aus Zucker) zu mischen und sie als Leckerlikugeln anzubieten
- sie mit einem besonders leckeren Nassfutter zu mischen, das der Hund als außergewöhnliche Köstlichkeit empfindet
- oder ca. 50 g Kräuterpulver mit einem Mixer in ca. 100 g verflüssigtes Kokosöl (es schmilzt bei 25 Grad) oder Lammfett rühren, bis sich eine homogene Masse ergibt und das Gemisch dann in eine Silikon-Pralinenform (gibt es auch in Pfötchen- oder Knochenform, um Hundeleckerchen selbst herzustellen) füllen. Das Ganze dann 2 bis 3 Stunden ins Gefrierfach legen, wodurch das Kokosöl fest wird (das Kräuterpulver setzt sich dann ab und es entsteht ein Zwei-Schichten-Latte Macchiato-Effekt) und diese Hundepralinen dann als Leckerchen füttern - eine Kundin berichtete uns, dass sie mit dieser Methode schon aufpassen muss, dass ihr Hund nun keine Überdosis der Kräuter bekommt, denn er ist nun so begeistert von diesen gesunden Kokos-Kräuterleckerchen, dass er dauernd bettelt, um mehr zu bekommen.
Sensible Samtpfoten – mit Leckereien gegen den Argwohn gegen „Grünes“
Unsere ganz speziellen Gourmets und im Bereich der Kräuterfütterung auch meist größten Problemkandidaten sind aber mit Abstand die Samtpfoten. Nicht umsonst sagt man: „Kein gesunder Hund verhungert vor einem gefüllten Napf – aber einer Katze ist das durchaus zuzutrauen!“
Unsere Katzen mögen da eine Ausnahme bilden, denn sie wachsen bei uns mit „kräutergewürztem“ Futter auf und kennen den Geschmack von pflanzlicher Kost schon als Kitten, respektive lernen ihn schon mit der ersten Fleischnahrung, die sie zu sich nehmen, auch gleich kennen.
Aber auch die Katzen, die im Erwachsenenalter zu uns kamen, gewöhnten sich eigentlich recht schnell an den Geschmack und den Geruch von Kräutern – spätestens wenn wir sie in Kokosöl gerührt servieren, siegt der Appetit über die Argwohn gegen „Grünes“. Viele unserer Kunden berichten auch, dass sie den Katzen das Gemisch auf die Pfötchen streichen - das wird von den reinlichen Stubentigern dann in der Regel auch sofort abgeleckt. Nur eine Perserkatze hatte dazu eine bessere Idee und wischte sich ihre Pfote am Sofa ihrer Besitzer sauber ;)
Kaninchen und Meerschweinchen im Blütentraum
Kaninchen und Meerschweinchen lieben es, wenn man ihr Alltagsfutter oder solche Nahrung, die sonst eher verschmäht wird, mit unserer Kräutermischung Blütentraum oder mit Karotten- oder Rote Bete-Chips mischt – da geht die Liebe dann auch ganz sicher durch den Magen ;)
Mit den besten Wünschen für Euch und Eure Tiere,
Eure Kräuterbine und das Team von Kräuterbines Manufaktur